Kann man die Beiträge zum Thema “Förderverein” vielleicht in ein eigens Thema verschieben?
-> ich denke, das dies im Sinne der Übersichtlichkeit hilfreich wäre.
@saschm: Ich unterstütze den Ansatz eines Fördervereins voll und ganz. Am Besten gleich ein “Verein zur Förderung der Genossenschaft 2.0”, der auch dann noch weiterwirken kann, wenn Fairmondo etabliert ist und keiner Unterstützung mehr bedarf.
So seh ich das auch. Da wären es schon zwei. 7 Leute braucht es meines Wissens zur Vereinsgründung. Wichtig wäre die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Mehr braucht es dann auch garnicht. Dann sind Spenden möglich, die (zumindest zu Beginn) fairmondo zugute kommen können…
Wer ist noch dabei? 7 Leute brauchts! Wer hat Ahnung von Vereinsrecht in dem Zusammenhang oder von Projektverträgen, wie sie dann notwendig wären? @Felix, würdet Ihr kooperieren, wenn wir einen Förderverein gründen? (im Sinne der Offenlegung der akutesten Themen, dass wir gezielt Werkverträge oder sowas schließen könnten und der Zusammenarbeit mit dem bestehenden Entwicklerteam?)
Ich antworte mal an @Felix’ Stelle mit einem grundsätzlichen JA. Das Thema Förderverein steht definitiv auf seiner Riesenliste.
Auch wenn ich bis jetzt von Vereinsrecht nicht mehr Ahnung hab als dass ich mir die Unterschiede zwischen gemeinnützigen und “normalen” Verein durch gelesen habe.
Wenn es um die Gründung geht oder um aufgaben in die man sich einigermaßen leicht einarbeiten kann, bin ich auf jeden Fall dabei!
@saschm und @Timo1 Die Gründung eines gemeinnützigen Geno 2.0-Vereins finde ich wie Timo sagt definitiv eine sehr gute Sache. Seit zwei Jahren steht das im Raum, wurde aber nie richtig angegangen.
Ob gemeinnützig oder nicht, Vereine dürfen im deutschen Recht nur ideelle Zwecke verfolgen. Die direkte Förderung eines auf wirtschaftliche Zwecke ausgerichteten Unternehmens als Hauptzweck ist nicht zulässig. Deshalb können wir keinen Fairmondo-Förderverein gründen. Auch wenn es natürlich bei Fairmondo um sehr viel mehr geht, als um wirtschaftliche Zwecke.
@madde1: Wir werden sobald wie möglich die aktuelle Budgetplanung inkl. der aktuellen Zahlen im Mitgliederforum veröffentlichen und nach Sammlung von Feedback auch auf der Transparenzseite.
die Entwicklung einer open source software per se wäre ein ideeler Zweck, ggfs. sogar gemeinnützig darstellbar.
Allerdings bringt die Vereinsgründung jetzt erst einmal nur administrativen Aufwand. Vorteile sehe ich nur für den Fall, dass man Zuschüsse oder größere Spendentöpfe erreichen will. Dürfte schwierig werden. GGfs. haben auch Nichtmitglieder einen steuerlichen Vorteil.
Ich denke ein eingetragener Verein macht keinen Sinn. Ich empfehle daher, sich eher informell zusammenzuschließen. Vielleicht als GBR. Das ist schlank und billig. Die gesammelten Beträge können auch individuell von den jeweiligen Personen an FM überwiesen werden. Ich würde sie halt nur in Rücksprache mit FM eindeutig betexten oder ihr bucht halt 10mal das 5 EUR-ABO (das sind dann auch 50 EUR/p.M.)
Darüber hinaus gibt es vielleicht die ein oder anderen Unternehmer im Mitgliederbereich. Vielleicht bietet sich für FM die Möglichkeit noch etwas über Sponsoring hereinzuholen?
@alexhell1: Kannst du den GBR-Gedanken weiter ausführen? Ich verstehe noch nicht, welche Vorteile die GBR (oder ein anderweitiger informeller Zusammenschluss) an dieser Stelle mit sich bringt.
Ja, die Vereinsgründung und vor allem die Gemeinnützigkeit bedeutet erstmal einiges an Aufwand und macht daher nur Sinn, wenn diesem auch eine langfristige Perspektive gegenübersteht. Das ist bei einem “Verein zur Förderung der Geno 2.0” m.E. der Fall. Und ein solcher Verein könnte und sollte in der Tat jene Zuschüsse und Fördermittel anvisieren, die an eine gemeinnützige Rechtsform gebunden sind.
Außerdem kann ein e.V. Spendenquittungen ausstellen und eine Spende fühlt sich doch ganz anders an als eine Schenkung an ein Unternehmen.
Der Hauptvorteil ist die Effizienz. Keine Satzung, kein Vereinsregister, kein Was auch immer. Die gesammelten Spenden brauchen nicht noch einmal einen administrativen Overhead, keine gesonderte Buchführung und Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Keine Notwendigkeit, sich hinsichtlich der Förderziele mit FM abzustimmen.
Darüber hinaus sind Spenden gegenüber “Geschenken” für Mitglieder nachteilig.
Spenden kann man nur zu 50% steuerlich geltend machen. Die “Geschenke” sind in Wirklichkeit nachträgliche Anschaffungskosten oder verdeckte Einlagen. D.h. man kann sie zu 100% steuerlich geltend machen (wenn auch erst in 3 Jahren).
Darüber hinaus bezweifle ich nach wie vor, dass “Geno 2.0” förderungswürdig ist. Die besagten Vorteile existieren nur scheinbar. Das kann man sehr schön an der jetzt geführten Transparenz-Diskussion erkennen. Weder die Rechtsform “Geno” noch die “innovativen” Ansätze von “Geno 2.0” noch die vollmundigen Absichtserklärungen von Felix, ein überdurchschnittlich transparentes Unternehmen führen zu wollen, konnten dies verhindern.
Die Geno hat hingegen viele Nachteile. Z.B. kostet sie FM > 6.000 EUR p.a. extra. Geld, was FM nicht hat und auch sonst besser für etwas anderes verwenden könnte. Ganz zu schweigen von den Ressourcen, welche durch den hohen Formalismus verschwendet werden. Die Vorteile der Rechtsform sehe ich nicht. Nichts, was man nicht anders einfacher und auch zielführender erreichen könnte. Z.B. dass sich ein paar fitte Leute zusammensetzen und einen Compliance-Standart erarbeiten. Der wäre rechtsformunabhängig und könnte damit in jedes (auch schon bestehende) Unternehmen übernommen werden.
Die Ziele von FM und Geno 2.0 sind erstrebenswert, aber bei der Umsetzung hätte man durchaus mal jemanden fragen können, der sich damit auskennt.
Also fände einen Förderverein o.ä., wenn diese rechtlich Möglich ist, um FM zu fördern ganz gut, kann jedoch die geäußerten Bedenken schon verstehen, v.a. was den administrativen Aufwand angeht. Deswegen haben ich zunächst einmal Das Faire-Welt-Abo abgeschlossen, was m.E. die einfachste Methode ist, FM kurzfristig, regelmäßig zu unterstützen.
Ich bin kein Steuerexperte und kann dem GBR-Vorschlag noch nicht so ganz folgen. Ich versuche mal zu rekapitulieren:
-Ein paar Mitglieder, z.B. wir hier, schließen sich zu einer GBR zusammen und spenden gemeinsam an Fairmondo
-In drei Jahren können wir die “Spende” (=verdeckte Einlage) komplett steuerlich absetzen
So einfach? Was die GBR kann, müsste ich als Einzelperson doch aber auch können!? Davon habe ich noch nie gehört.
Die 50% für Spenden sind mir ebenfalls neu. Meine vergangenen Spenden an diverse e.V.s wurden jedenfalls zu 100% anerkannt.
So oder so ist weder die Fairmondo eG noch eine GBR gemeinnützig und kommt somit für diverse Stiftungen und Fördertöpfe nicht in Frage. Da wäre ein e.V. wie gesagt anders aufgestellt. Die “Geno 2.0” ist an sich vielleicht nicht förderungswürdig, aber sie (und die Vereinsaktivitäten) dürfte doch auf andere förderungswürdige Ziele einzahlen. Der Verein »Gemeinwohl-Ökonomie Berlin-Brandenburg e.V.« hat als Zweck z.B. “die Förderung von Verbraucherberatungen und Verbraucherschutz, die Förderung der Volksbildung, die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens”.
Noch zur Geno, obwohl das hier nicht das eigentliche Thema ist:
-Eine Geno kann jederzeit ohne großen Aufwand neue Mitglieder aufnehmen. Eine GmbH muss jeden Gesellschafter eintragen und eine AG hat jetzt auch keinen unkomplizierten Ruf (vielleicht liege ich da falsch!?).
-Durch die Geno und ihre Formalitäten waren die großen Crowdfunding-Kampagnen ohne Verkaufsprospekt möglich. Die meisten Projekte weichen auf nachrangige Darlehen aus. “Geno-Mitglied” ist aber ein ganz anderer Schnack als “nachrangiger Darlehensgeber”.
-Jeder Messeauftritt zeigt: Die Geno hat einen positiven Ruf. Keinen dynamischen, aber einen positiven, der in vielen Gesprächen Türöffner ist. Ich bin mir sicher, dass die Geno entscheidend dazu beigetragen hat, überhaupt schon so viele Menschen mobilisieren zu können.
Es gibt also Vorteile, die den - zweifellos vorhandenen - Nachteilen gegenüberstehen. Die mag jeder abwägen, wie er es persönlich für richtig hält. Tatsache ist, dass sich Fairmondo als eG gegründet hat und wir auf dieser Basis nun schauen müssen, wie es am Besten weitergeht!
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass ein neuer Compliance-Standard groß jemanden begeistert hätte. Selbstverpflichtungen gibt es zuhauf, nur sieht die Realität meist anders aus. Ich persönlich wäre z.B. nie im Leben Botschafter für einen Compliance-Standard geworden.
[quote=“Timo1, post:11, topic:944, full:true”]
So einfach? Was die GBR kann, müsste ich als Einzelperson doch aber auch können!? Davon habe ich noch nie gehört.[/quote]
ja, du hast Recht: das geht auch als Einzelperson. Das klang auch schon so bei meinem letzten Posting an. Die GbR dient nur dem Gemeinschaftsgefühl.
Die Spenden sind steuerrechtlich keine Spenden, sondern verdeckte Einlagen. Um diese Einlagen zu realisieren, musst Du deine Anteile verkaufen/zurückgeben. Daher die 3 Jahresfrist. Aber es hindert dich ja keiner, dass Du die Anteile zum 06.05.2018 verkaufst und am 07.05.2018 dir neue Anteile in der gleichen Höhe zulegst.
Hinsichtlich der Höhe gebe ich Dir ebenfalls Recht, die 50% gelten nur für Spenden an politische Parteien. Das habe ich mir jetzt noch mal genauer angeschaut. Ich hatte das bei mir falsch abgespeichert. Entschuldige für die evtl. Verwirrung.
Wenn Du meinst, die konkret zu erwartenden Spenden aus den besagten Spendentöpfen rechtfertigen den Aufwand und Betrieb eines e.V. oder einer gGmbH, dann nur zu.
[quote]
Noch zur Geno, obwohl das hier nicht das eigentliche Thema ist:
-Eine Geno kann jederzeit ohne großen Aufwand neue Mitglieder aufnehmen. [/quote]
Kann eine KG auch.
KG braucht keinen Verkaufsprospekt und statt “Genossen” (oder Geno-Mitglied) wären es halt “Gesellschafter”.
Es hätte sogar den Vorteil, dass die Anteile an der Unternehmensentwicklung partizipieren. Dann bräuchte man zum einen nicht auf die intransparenten FFP Punkte zurückgreifen, zum anderen würde das Kapital der Gesellschaft/Gesellschafter in Krisenzeiten geschont.
Darüber hinaus brauche ich aber nicht bei jeder Änderung des Gesellschaftervertrages warten, bis dieser eingetragen ist und die Gebühren für die Eintragung, Kosten für den Wirtschaftsprüfer usw. fallen weg.
Ich bestreite nicht, dass “Geno 2.0” mehr auffällt als “Ich bin eine wirklich faire Unternehmensform”. Aber was bringt es? Wir haben 2000 Genossen bei einer Bevölkerung von 80 Mio. Menschen. Prokon (als anderes Extrem) hatte als GmbH&Co. KG z.B. 75.000 Mitglieder (soll jetzt auch eine Gen werden). Und wieviel hatten sich nicht beteiligt, wenn es statt einer Gen eine KG gewesen wäre. Man hätte das Ganze auch “KG 2.0” nennen können. Dann hätte man auch einen Türöffner gehabt. Und man hätte dem Gedanken(!) von Geno 2.0 sogar einen Gefallen getan. Denn die Gründung einer “KG 2.0” ist nun einmal einfacher zu vollziehen und würde sich daher auch bei kleineren Projekten lohnen.
Konkret ist Geno 2.0 für mich alter Wein in neuen Schläuchen. Und manche “Innovationen” sind m.E. sogar eine Verschlechterung.
Nein, außer den nicht näher zu spezifizierenden “Türöffner” den ich ggfs. auch mit “KG 2.0” hätte, sehe ich keinen. Ich kann alles, was bei der Geno vorteilhaft ist, auch in einer KG machen aber gleichzeitig auf die Nachteile der Geno verzichten.
Ja, oder man “wirft nicht das gute Geld dem schlechten hinterher”. Es sind in der Vergangenheit m.E. zu viele unternehmerische Fehlendscheidungen getroffen worden und auch jetzt sind noch betriebswirtschaftliche Defizite im Vorstand deutlich erkennbar. Daher halte ich mich mit einem finanziellen Engagement zurück.
Ja, letztenendes ist FM nichts anderes als eine Selbstverpflichtung. Auch hier können die Mitglieder gemeinsam immer noch alles zurückdrehen. Wenn Du etwas in “Stein gemeißelt” haben willst, hilft keine Geno, dann müsste es schon eine Stiftung, ggfs. sogar ein e.V sein.
Und wie sieht die Realität bei FM aus? Sind dir die Beschwerden über mangelnde Transparenz hier im Forum entgangen? Wofür haben wir einen Aufsichtsrat, wenn dieser im Ergebnis nichts macht? Wenn der Aufsichtsrat von “Fehlerfreundlichkeit” spricht, weil der Vorstand die schon korrigierten betriebswirtschaftlichen Zahlen im 2stelligen Promillebereich erreicht?
FM lebt seine hohen Ansprüche auch nicht (mehr). Die bilanzielle Überschuldung wurde mir bei den GFK nicht klar genug kommuniziert. Klar, durch den (legalen) Trick des Rangrücktrittes besteht keine Insolvenzgefahr, aber ich weiß nicht, wie die Interessenten reagiert hätten, wenn man Ihnen gesagt hätte: “Die ersten 40.000 EUr, die wir sammeln, brauchen wir, um noch offene Schulden zu bezahlen.”
Und wie behandelt FM seine Angestellten? Über Amazon wurde gelästert, es sei ausbeuterisch, weil es seine Angestellten zu niedrig (allerdings nach Tarif) bezahlt. Und FM? Überwiegend Perspektivelosigkeit, die Angestellten, soweit sie nicht ohnehin schon unentgeltlich arbeiten müssen, müssen von Monat zu Monat Angst haben, ob sie nicht morgen auf der Straße stehen und ob sie überhaupt Geld bekommen.
Wie Du siehst, auch die Geno 2.0 gibt keine Gewähr dafür, dass die Realität auch dem Wunschdenken entspricht.