Versandoption "Übergabe nach Rücksprache" für Privatverkäufe

Von unförmigen schweren Sachen abgesehen, macht man sich doch kaum die Mühe, extra an einen Ort zur Selbstabholung zu fahren, weil die Kosten höher als der Versand wären. Andererseits wäre es wunderbar, wenn man sich die Versandkosten sparen und/oder die Unsicherheit des unversicherten Brief-/Päckchenverkehrs umgehen könnte. Manchmal sind es ja Herzenswünsche, die sich jemand erfüllt.

So viele von uns sind Pendler oder aus den verschiedensten Gründen regelmäßig auf den gleichen Strecken unterwegs. Warum das nicht ausnutzen?

Ich schlage für den privaten Verkauf eine zusätzliche Option vor, die keine Änderung des gegenwärtigen Systems bedeutet, sondern eine Ergänzung ist, bei der die Beteiligten ihre reale Mobilität ausnutzen und damit nicht nur Porto, sondern sogar unnötige Logistik sparen. Das ist zudem gut für die Umwelt und entspricht dem zumindest bisher angestrebten Regionalprinzip Fairmondos.

Beispiel 1:

Anni ist Studentin an der FU Berlin und wohnt im äußersten Südwesten
Berlins, in Steglitz-Zehlendorf. Sie interessiert sich für ein dickes Buch von
Stefan und liest:

  • Selbstabholung (kostenfrei),
    PLZ: 12623
  • Büchersendung national zzgl. 1,65 €
  • GLS zzgl. 4,10 €

“Na, das ist doch eine Berliner PLZ. Das Porto spare ich mir”, denkt sich Anni und schaut schnell nach. Doch Pustekuchen, das wäre eine halbe Weltreise, denn Stefan wohnt in Berlin-Mahlsdorf ganz weit im Osten. Dann doch lieber Porto. Oder?

Stefan arbeitet an der Bibliothek der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte. Das ist um die Ecke vom S-/U-Bahnhof Friedrichstraße. Außerdem benutzt er meist die S5, um zur Arbeit zu fahren. Es macht ihm nichts aus, für den Verkauf seines Buches mal an einer Haltestelle zwischendurch aus- und erst mit der
nächsten S-Bahn weiterzufahren. Es ist auch ok für ihn, in der Pause zum S-/U-Bahnhof einen Spaziergang zu machen. Deshalb kann man bei ihm (nach der Anpassung) lesen:

  • Selbstabholung (kostenfrei),
    PLZ: 12623
  • Übergabe nach Rücksprache (kostenfrei)
    Ort: Berlin HU-Universität, Bibliothek Dorotheenstr.
    Ort: Berlin, entlang S5 zw. Mahlsdorf u. Friedrichstr.
  • Büchersendung national zzgl. 1,65 €
  • GLS zzgl. 4,10 €

Anni fährt einmal in der Woche zu einem Sprachkurs am Finnland-Institut ganz in der Nähe des S-/U-Bahnhofs Friedrichstraße. Das passt perfekt. Sie legt das Buch in ihren Warenkorb und klickt “Übergabe nach Rücksprache”. Es öffnen sich automatisch zwei Möglichkeiten zum Anklicken:

  • Ich möchte den Artikel auch kaufen, wenn eine Übergabe nicht zustande kommt und bin mit den Versandkosten einverstanden.
  • Ich möchte den Artikel nur kaufen, wenn eine Übergabe möglich ist.

Anni hat die erste Option gewählt und schließt den Kaufvertrag ab, denn das Buch möchte sie in jedem Fall haben.

Darunter ist ein Feld, in dem Anni via Mail Stefan einen Vorschlag macht, wann sie sich am Bahnhof treffen könnten. Vielleicht klappt es ja …

Beispiel 2:

Peter aus dem kleinen Henrichenburg (NRW) bietet die Kleidung seines 3-Monats-Sprösslings an. Viel zu schnell ist der schon herausgewachsen. Carlo aus Dortmund wird bald Vater und findet den Stapel Babysachen ganz toll. Da muss er nicht einzeln suchen. Er liest:

  • Selbstabholung (kostenfrei),
    PLZ: 44581
  • DHL zzgl. 6,99 €
  • Hermes zzgl. 3,99 €

Also klar, wenn Carlo die Babysachen möchte, dann wird das ein Paket. Oder?

Peter fährt oft zum Einkaufen richtig nach Castrop-Rauxel hinein und ist zweimal in der Woche in Dortmund. Deshalb kann man bei ihm (nach der Anpassung) lesen:

  • Selbstabholung (kostenfrei),
    PLZ: 44581
  • Übergabe nach Rücksprache (kostenfrei)
    Ort: Castrop-Rauxel Hbf.
    Ort: Dortmund Hbf./Westentor/Klinikviertel
  • DHL zzgl. 6,99 €
  • Hermes zzgl. 3,99 €

Da freut sich Carlo, legt das Angebot in seinen Warenkorb und klickt “Übergabe nach Rücksprache”. Es öffnen sich automatisch zwei Möglichkeiten zum Anklicken:

  • Ich möchte den Artikel auch kaufen, wenn eine Übergabe nicht zustande kommt und bin mit den Versandkosten einverstanden.

  • Ich möchte den Artikel nur kaufen, wenn eine Übergabe möglich ist.

Carlo entscheidet sich für die zweite Option, denn Hermes liefert immer zur gleichen unglücklichen Zeit und das DHL-Paket empfindet er bei seinem schmalen Budget doch ganz schön happig. Im freien Feld schreibt er Peter seine zeitlichen Möglichkeiten für eine Übergabe via Mail. In der Zeit der Korrespondenz zweischen den beiden ist der Kaufvertrag noch nicht abgeschlossen, aber Peters Angebot ist für Carlos reserviert. Diese Reservierung ist für alle sichtbar.

Die “Übergabe nach Rücksprache” ist nur eine weitere Option für Privatverkäufe. Man benutzt sie als Verkäufer oder eben nicht. Aber da ja mit den neuen AGBs gerade erklärt wurde, dass der private Kauf-Verkauf angekurbelt werden soll, würde das doch passen.

Natürlich braucht es eine Zeichenbeschränkung, z. B. auf 50 einschließlich Leerzeichen. Die Einbindung dieser Option dient wie die anderen Angaben nur der ersten Orientierung. Reichen diese zwei Zeilchen Kleingedrucktes nicht, dann könnten weitere notwendige Erläuterungen weiter unten kommen, der Rest ist dann eh nach Absprache.

Bevor das die Fairmondos prüfen und überdenken, wäre es sicher ganz nützlich, wenn andere Käufer und Verkäufer sich zu diesem Vorschlag äußern. Es ist ja bis jetzt nur die Idee eines einzelnen Kopfes.

Ciao, Verana.

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Ich finde die Option ganz gut, m.E. lässt sich das aber auch über die Selbstabholung regeln. Wenn Kapazitäten vorhanden sind, dies zu entwickeln (einzubauen) würde es mich schon freuen.

Ich finde die Idee auch sehr gut.

@verena

Genau daran arbeiten wir gerade…:slight_smile: Die Idee ist toll, aber nur umsetzbar, wenn der Marktplatz entsprechende Bewegungen aufweist…

Schau doch mal vorbei bei ezebee.com, vielleicht kannst Du uns mit ein paar weiteren Ideen beglücken…:slight_smile:

Ich denke, Fairmondo ist auf dem richtigen Weg. Nur wie Du schon in einem anderen Beitrag geschrieben hast, all das braucht ZEIT und Ressourcen…. und man darf auf keinen Fall in die Falle tappen, durch vorschnellen Änderungs-Aktionismus die eigenen Ideale aufzugeben oder aufzuweichen…

@danielbweber
Ja, an sich hast Du schon recht. Zumindest in der gleichen Stadt könnte man da mal mit dem Auge auf Selbstabholung beim Verkäufer anfragen, ob man woanders eine Übergabe machen könnte. Das hatte ich so noch gar nicht bedacht, wäre von selbst nicht drauf gekommen (schäm)

Nicht abdecken damit ließe sich das Kreuzen der Pendler aus der Umgebung. Ich hätte Manschetten, einen Zwickauer oder Hallenser zu fragen, ob er zufällig zu den Hunderten gehört, die jeden Tag nach Leipzig einpendeln.

Als Verkäufer habe ich bei “Weitere Angaben zu den Bezahloptionen” im Moment als Zusatzerklärung angegeben:

  • Barzahlung bei Übergabe: Mit der Bahn auf der Durchreise in Leipzig und nur ein Miniaufenthalt? Kein Problem. Gern bringe ich das Buch zum Hauptbahnhof oder zum S-Bahnhof “Markt”.

Ich arbeite viel im Homeoffice und habe freie Zeiteinteilung

  • Leipzig-Hbf. ist täglich für Tausende ein Umsteigebahnhof
    = Ich mache mal einen Spaziergang und die Käuferin/der Interessent spart sich das Porto bzw. das Nachdenken über einen teureren Versand “mit Schein” (was sich bei meinen Büchern eher nicht lohnt ;-)) .

Doch bis jemand jemand mein Angebot liest, muss er sich mit dem Artikel schon näher beschäftigen. So bin ich auf die Idee gekommen, dass das OBEN auf den ersten Blick doch prima wäre. Dann hat sich die Idee in meinem Kopf verselbständigt … Aber Du hast Recht, das mit den Kapazitäten der Entwickler klingt ja überall etwas durch. Also, sage ich mal so: Es ist bestimmt nicht das derzeitig Wichtigste, aber es ist mein WUNSCH, dass es das eines Tages gibt - hier auf Fairmondo. (Ob die Ezebeezer das auch machen, ist mir egal.)

Und vielen Dank, Anna, dass Du so schnell zur Marktplatzverbandlungsfrage geantwortet hast. Da die Frage dort geklärt ist, könnte man das Thema dort auch schließen. Den “Meldebutton” hatte ich bisher übrigens nicht wahrgenommen, sorry und “Augen auf, Verana” :wink:

Also ich finde die Idee, mehrere “Übergabepunkt” definieren zu können gut.
Am besten auch am Nutzer (nicht nur am einzelnen Artikel) hinterlegbar, eine solche Option gilt ja normal für alle Artikel, die jemand anbietet.

Wichtig: diese Übergabepunkte sollten durchsuchbar sein -> genau wie das PLZ-Feld.
(Ich schau manchmal per PLZ-Suche “was gibt’s denn bei mir in der Nähe?”)

Wenn man noch etwas weiter denk, könnten irgendwann mal auch die Nutzer*innen eine “Mitnahme-Service” anbieten: A kauft etwas von B, C nimmt die Ware auf einer ihrer Pendel-Fahrten mit.

@jo1
Jaaaaaa. Deine Idee ist m. E. sogar noch besser!

1.) Zwei Übergabepunkte definieren können - jeder Punkt erhält zwei Felder; eines für je eine zusätzliche PLZ, die für die normale Einschränkung/Verknüpfung in der PLZ-Suche ist und daneben ein kurzes Feld zum freien Schreiben zwecks geraffter Spezifizierung

2.) Diese Übergabepunkte werden für den Betrachtenen zwar am Artikel festgemacht, weil mich als Interessentin/Käufer zuerst der Artikel, nicht der Verkaufende interessiert. Aber beim Einstellen des Artikels gibt es die einfache Möglichkeit der einmaligen (änderbaren) Beschreibung und dann klicke ich nur noch “Übergabeorte erscheinen lassen” oder “Übergabeorte nicht erscheinen lassen”.

Absolut festkleben am Profil würde ich nicht gut finden. Ich stelle mir gerade vor, ich erreiche mein Vor-dem-Umzug-Ziel und habe nur noch meine absoluten Lieblingsbücher, die zwei statt vier Regale füllen. Bücher zum Bahnhof bringen? Kein Hit. Regale auf den Bahnsteig schleppen? Hüstel Neeeeeeee… :wink:

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Das ist eine superidee

Finde ich ebenfalls eine tolle Idee! Warum das auf 2 Felder beschränken? 4-5 Felder könnten es schon werden, mancher hat schließlich in der Familie zwei Pendelwege oder kann sich mit Freunden zusammentun. Genau, im Falle der “Profillösung” müsste das für jeden Artikel per Haken deaktivierbar sein (wenn mal etwas Großes/Schweres dabei ist).

Die PLZ-Suche hilft, reicht aber nicht (manche PLZ-Bereiche sind groß…). Falls es eine Open Source-Datenbank für Adressen und Orte gibt, die dort eingebunden werden könnte, wäre das optimal. Wenn z.B. die Datenbank der Deutschen Bahn - Suche zur Verfügung stünde, wäre das das Nonplusultra. Wobei eine Freitexteingabe (für z.B. “alle Stationen der S5”) trotzdem möglich sein sollte.

Welche Priorität das gegenüber anderen Programmiervorhaben hat, sollten letztlich Anna & Co. entscheiden.

@timo
http://openstreetmap.org bietet für solche Themen API-Lösungen an!

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Wenn das Thema mal wieder aufgenomme wird:

Auch eine gute Möglichkeit zur persönlichen Übergabe sind Veranstaltungen im realen Leben, wie das Fairmonod-Treffen am Samstag - dafür wäre es schön, wenn man sehen könnte, wer an der Veranstaltung teilnimmt
-> Ich würde mich dann durch die Angebote der User klicken, um zu sehen, ob sie etwas interessantes anbieten.

Noch besser wäre natürlich, wenn mir das User-Bezogene suchen abgenommen wird: eine Art “virtuelle Sammlung” -> “Angebote von Usern, die an [Event] teilnehmen”.