Gewerblich - nebenberuflich - sicher

Hallo zusammen,

Ich bin gespannt auf Eure Reaktionen - es geht um folgendes:

Nebenberuflich (gewerblich) verkaufe ich Hardware (Computer). Gerne würde ich das auf Fairmondo ausdehnen. Zwei Punkte halten mich davon ab bisher:

  1. Ich will es mir nicht leisten, abgemahnt zu werden, hab aber auch keine Lust, größere Beträge in Anwälte zu investieren, um meinen gewerblichen Shop rechtssicher zu kriegen - Entwürfe? (Insbesondere von Juristen?!?)
  2. Ich will es mir nicht leisten, reihenweise Computer zu “kaufen”, die ich nicht brauch, sprich, die zu übernehmen, die Kunden mittels Widerrufsrecht zurückgeben. Kennt jemand da einen Ansatz (auch aus anderen Produktbereichen, sofern übertragbar)?

Jeder der will, darf natürlich gerne Hardware bei mir anfragen, aber darum geht es nicht. Gibt es eine (rechts)sichere Möglichkeit, gewerblich (Hardware) zu verkaufen, ohne größere Investitionen in Anwälte tätigen zu müssen oder so großen Umsatz zu haben, dass ein paar Abmahnungen oder Rückläufe egal sind (Nebengewerbe!)? Bin gespannt auf Eure Tipps…

Beste Grüße,
saschm

weiter muss man nicht lesen. Die Antwort lautet: nein.

"Recht und sicher schließen sich gegenseitig aus :wink:

Bereits im Internet oder lokal ?

Ab welchem monatlichen Beitrag ist dir die Investition in Rechtsberatung zu hoch ?

Hast du dich schon erkundigt, was es so für Rechtsberatungsangebote im Internet gibt ?

Man kann/könnte auch ohne Rechtsbeistand was zusammenbekommen.
Aber auch das kommt dir nicht von alleine zugeflogen. Von nichts kommt nichts. :wink:

Wenn man selbst jeden Tag ne Stunde in Recherche “investiert”,bin ich der Meinung, kommt man auch so zurecht.
Hier im Verkäuferforum bringe ich ja auch ab und zu die eine oder andere Meinung oder Link, wo ich meine, daß der interessant sein könnte.
Nur scheinen hier im Forum nicht sehr viele gewerbliche Kolleg*innen reinzuschauen .

Erstes Gegenargument was ich immer höre ist: “Hab ich keine Zeit für”.
In dem Fall kann ich dir dann auch nicht helfen, siehe oben “von nix kommt nix”.

Bei Interesse poste ich gerne ein paar Links (von Anwaltsseiten) mit kostenlosen rechtlichen Informationen, wo ich meine, daß die ausreichen um durchaus “sicher” einen Internetauftritt hinzulegen.

Abgemahnt werden zu 99% nur (ich nenn sie mal) Standardfehler, die überhaupt nicht sein müssen.

Sorry, aber das hier muss jetzt leider noch sein.

Hier noch ein 3. Punkt:

Fairmondo erfüllt derzeit noch nicht alle Pflichten aus der Buttonlösung, derweil immer noch ein Feld für die “wesentlichen Merkmale” auf der letzten Bestellseite fehlt.

Auch einige andere Gestaltungssachen (z.B. Stichwort “Kombiversand”) gefallen mir, als rechtlichen Laien, nicht.

Von daher kann ich leider derzeit keinem gwerblichen Anbieter empfehlen auf Fairmondo was anzubieten.

Du musst fairerweise hinzufügen, dass auch keiner der anderen Online-Marktplätze eine den gesetzlichen Regelungen vollständig entsprechende Lösung bietet. Selbst große renommierte Online-Shops haben da Defizite.

Es wäre schön wenn alle rechtlichen Infos, Links, Neueigkeiten zu AGB, Widerrufsrecht, Buttonlössung, Datenschutz und alles was sonst noch so wichtig ist für Verkäufer gebündelt in einem Thema zu finden wären.

Vorschlag an @eifelbasar Leg einfach ein eigenes Thema dafür im Verkäuferforum an, auschließlich für diese rechtlichen Dinge.

Edit: Dieses Thema könnte dann von allen Interessenten “abonniert” werden. Sobald es etwas Neues gibt, wird man automatisch per E-Mail informiert.

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen - weitere sind durchaus noch willkommen :smile:

Ich versuche mal, auf die wichtigsten Punkte einzugehen.

  1. Mir ist natürlich klar, dass komplette Rechtssicherheit nicht so ohne weiteres - wenn überhaupt - möglich ist. Mein Ziel ist aber, einen Stand zu erreichen, bei dem ich keine offen Angriffsfläche mehr biete, wenn ich das mal so sagen darf. Das ein gewisses Risiko da ist, lässt sich wohl nicht wirklich vermeiden, man verdient ja auch Geld damit.
  2. Montliche Kosten will ich wenn möglich gar nicht haben, lieber einmal ne richtige Rechtsberatung alle zwei Jahre, wenn das denn zum gewünschten Ergebnis führen würde - mein Eindruck ist aber, das ist so nicht gegeben, deshalb frage ich ja nach…
  3. Bisher verkaufe ich nur über direkte und indirekte Kontakte und eigentlich würde mir das auch reichen, um das klarzustellen. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich mehr verdienen würde, aber das ist ja wie gesagt nur nebenher. Auf Fairmondo will ich eigentlich nur deshalb, weil ich helfen will, dass fairmondo eine echte Alternative wird. Und das ist es mir nicht wert, unnötiges Risiko einzugehen.

@eifelbasar: Ich habe mir schon einige Deiner Links angeschaut, das war teilweise der Auslöser für diesen Post, da mir dadurch noch etwas klarer wurde, dass es nicht so ganz ohne ist…

Bin auf weitere Kommentare gespannt. Übrigens fände ich es natürlich schick, wenn fairmondo seinen gewerblichen Händlern abmahnsichere AGBs und so liefern könnte, das würde einiges vereinfachen…

Edit: Als zwischenlösung ginge aus meiner Sicht @Chimp’s Idee in die richtige Richtung…

saschm

Das darf kein Plattformbetreiber und auch ich als Laie nicht. Verbindliche Rechtsauskünfte und -beratung darf nur der gesetzlich dazu legitimierte Personenkreis geben, zu dem z.B… Rechtsanwälte und Richter gehören.

Deswegen gibts vom mir auch nur meine persönliche Meinung. :wink:

Und genau das reicht nicht, da sich die Rechtsprechung und Gesetzgebung fortlaufend ändern.
Besonders auf aktuelle Gerichtsurteile muss/sollte man immer achten.

Oder nehmen wir das Beispiel der neuen Widerrufsbelehrung vom 13.6.2014

Angenommen du lässt dich 2013 beraten und sagst dir „das muss jetzt 2 Jahre reichen“.
Am 14.6.2014 kriegste ne Abmahnung, weil du noch eine veraltete Widerrufsbelehrung hast und fragst dich: Warum krieg ich jetzt ne Abmahnung, hab mich doch erst letztes Jahr beraten lassen."

Wie gesagt für Umme musste dich selbst hinsetzen. Ab 10 Euro im Monat kannste aber auch schon ne halbwegs sichere Sache beim Händlerbund, Händlerschutz, janolaw, it-rechtkanzlei München und anderen bekommen.

https://www.haendlerschutz.com/

http://www.janolaw.de/internetrecht/index.html#menu

http://www.it-recht-kanzlei.de/

Wie gesagt, ich als Laie kann und darf hier keine Rechtsauskünfte geben, die man als verbindliche Aussagen darlegen könnte und alles andere wäre nicht „sicher“, wie sachm es ausdrücken würde.

PS: Für Selbstlerner kann ich nur wärmstens die Newsletter der og. Seiten empfehlen.
Die bekommt man auch, ohne das man Kunde bei deinen ist.

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Mein Rat ? Belasse es dabei. Versandhandel mit Computerhardware ist kein Geschäft, wo man heute noch “nebenbei” was verdienen kann.

Die DAUs kloppen dir die Dinger kaputt, schickens zurück und du hast den schwarzen Peter.

Ich kann mich den Tips von Eifelbasar nur anschließen. Die genannten Seiten sind alle empfehlenswert.
Die meisten bieten Dir auch ein “Rechtsabo”. Da bezahlst Du 1 x für Deine AGB und Deinen Widerruf (100 - 120 Euro musst Du aber einplanen) und buchst gleichzeitig 1 Jahr alle Updates dazu. Und das beste: solange Du an den Texten nicht rumpfuschst, haften die bei Abmahnungen, die auf diese Texte zurückzuführen sind.

Eine Plattform kann Dir auch schon deshalb keine rechtssicheren AGB anbieten, weil ja jeder für sich andere Details zu erwähnen hat. Davon abgesehen, dass es wirklich nicht erlaubt ist.

Willst Du ganz sicher gehen, gründe eine GmbH. Dann haftet die mit ihrem Vermögen und nicht Du mit Deinen privaten Millionen :smile:

Achso, ganz vergessen: die IHKen bieten oft kostenlose Gründerberatungen und Seminare an. Die lohnen sich oft auch für Nebengewerbler und zum Kontakte knüpfen.

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