Gemeinsam bio - Die Einkaufsgemeinschaft

Beim Stöbern habe ich dieses Projekt gefunden und musste direkt an FM denken. Vor einigen Jahren kam hier dieser Gedanke auch einmal auf. Klingt jedenfalls sehr interessant, was meint ihr?

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Für mich geht das eher in die falsche Richtung: ich will nicht beim Großhandel einkaufen, sondern beim (möglichst lokalen) Erzeuger!

…und wenn das nicht geht, bin ich eigentlich froh über den lokalen (Bio-)Lebensmitteleinzelhandel - ich sehe die Gefahr, dass der kaputt geht, wenn nur noch direkt beim Großhandel eingekauft wird. :frowning:

…das ist mein Erster Gedanken, ich lass’ mich da aber gern von anderen Argumenten überzeugen bzw. anregen! :slight_smile:

Grundsätzlich hast du Recht, das löse ich über eine Bio-Kiste für regionales Gemüse. Aber die Nudeln, die Zahnpasta oder einen Brotaufstrich kann man eigentlich nicht regional kaufen. Also schmeiße ich das Geld entweder Herrn Alnatura in den Rachen oder spare mir die Marge ein und bestelle im Großhandel :wink:

Alnatura hätte ich jetzt noch eher zu den “Guten” zugeordnet, aber Du hast recht: wenn ich meine Bio-Vollkorn-Nudel oder Bio-H-Milch im untersten Preissegment nicht mehr bei Aldi oder dm*, sondern anderswo (z.B. Online) kaufe, hab ich keine schlechtes Gewissen bez. des wegbrechenden Umsatzes.

*hab ich früher auch zu den eher Guten gezählt, seit sie das Alnatura-Sortiment durch Eigenmarken ersetzt haben eher nicht mehr.

Nur auf den “Geldbeutel” schauen und alles “online” kaufen, zerstört dann die lokale Infastruktur und macht meine Nachbarin arbeitslos.
Ich freue mich über den Bio-Hofladen nebenan und bin gerne bereit einige Euro mehr im Monat auszugeben und habe dafür tolle Auswahl, nette Gespräche/Beratung, kann was Neues probieren und muss keine Großpackungen an Nudeln kaufen.

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…ich hab’s mir nochmal etwas genauer angeschaut und auf Startnext auch eine Antwort auf meine Kommentar (siehe oben) bekommen - ich bin weiterhin eher nicht der Meinung, dass das (für mich) eine gute Sache ist!

…und 200 € Mitgliedschaft im Jahr (da ist dann noch nichts eingekauft) scheint mir auch viel…

Zählt sich denn jemand von Euch zur benannten Zielgruppe “Kauft bisher nicht Bio, und könnte durch diese Gemeinschaft bei gleichen Gesamtkosten (mehr) Bio kaufen” ? Dafür könnte ich dem Konzept vielleicht etwas abgewinnen - wobei der Aspekt “regional ist gut” trotzdem nicht berücksichtigt ist.

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Der Produktkatalog ist jetzt einsehbar.

Ich bin weiterhin bzw. noch mehr der Meinung, dass das ein destruktives Projekt ist (auch wenn ich den Machern durchaus gute Absichten unterstelle).

Ich bin hier voll bei Dir!
Und den “paar Euro mehr im Hofladen” stehen ja dann 200€ / Jahr Mitgliedsbeitrag gegenüber (für die es erstmal noch keinerlei Ware gibt).

Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, kommt vielleicht auch auf die Flexibilität an;
Nudeln:
Bio-Eier-Nudeln könnte ich tatsächlich problemlos regional kaufen(10 km), solche aus “einfach 100%-Hartweizen” aber nicht; Eventuell selber machen?! (Ob Hartweizen lokal verfügbar ist, weiß ich nicht, Emmer gibt es aber!)
Zahnpasta:
Selber machen!? (Das Kokos-Öl dafür ist natürlich nicht regional, das Natron wahrscheinlich auch nicht).
Brotaufstrich:
Auch selber machen? Bei mir z.B. auf Basis regionaler Sonnenblumenkerne, anderswo vielleicht mit Süßlupinen?

…und gerade im unteren Preissegment kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sich die 200 € /Jahr rechnen (dafür kann man schon recht viel Nudeln+Zahnpaste+Aufstrich kaufen).

Für die benannte (vorgeschobene?) Zielgruppe “Kauft bisher nicht Bio, und könnte durch diese Gemeinschaft bei gleichen Gesamtkosten (mehr) Bio kaufen” ist vielleicht das folgende Buch hilfreich:

https://www.fairmondo.de/articles/rosa-wolff-arm-aber-bio-taschenbuch-ean-9783981346909-fairmondo-buchhandel

Wie ich übrigens gerade erfahren habe, ist geplant das Unternehmen nach der Startphase in eine Genossenschaft zu überführen. :slight_smile:

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Oh, wenn sie das ernsthaft vorhaben, sollten sie das deutlich kommunizieren! Vermutlich wäre mein Kritik dann viel weniger scharf ausgefallen (weil ich unterstelle, dass in einer Genossenschaft Fehlentwicklungen leichter erkannt und korrigiert werden können).

Woraus entnimmst du dies?
Wenn ich z.B. die Wohnungsgenossenschaften (mit oft individuell persönlichen eingefahrenen Ansprüchen der Mieter über die nicht diskutiert werden darf) hier erlebe, läuft da echt viel schief an notwendiger Weiterentwicklung.
Auch in anderen Bereichen erlebe ich Genossenschaften oft recht träge (zu viele die mitsprechen wollen, sehr eingefahrene langjährige Strukturen), was ansprechen (meint nicht nur meckern) und verändern von Grunddingen betrifft.
Oder die Fairmondo-Genossenschaft?!

Das macht doch aber keinen Sinn, wäre ja doppelte Arbeit und auch nach Vorgaben der entsprechenden Gesetze ganz schön kompliziert, bzw. bedeutet dann meistens eine zweite Gründung (der Genossenschaft) und oft genug dann Beibehaltung von zwei Gesellschaften, wodurch dann oft nicht alles in der Genossenschaft entschieden werden kann

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Das ist tatsächlich nur Hoffnung/Vermutung. Die Überlegung ist folgende: Wenn ich davon ausgehe, das viele andere meine Meinung teilen, dann können wir gemeinsam eine entsprechende Satzungsänderung beschließen.

Jede andere Form ist nur eine Kunden/Lieferkantenverhältnis, da hab ich maximal den Ansatz, eben keine Geschäft zu machen - aber der Genossenschaft ist eine demokratische Unternehmensform, und ich hätte als Genosse auf jeden Fall zumindest das Recht, für meine Ideen zu werben/diese darzustellen z.B. in der Generalversammlung.

Klar ist aber auch: wenn ich mit meiner Meinung alleine dastehe bzw. die Mehrheit gegen mich ist (Deine Beispiele), dann wird sich auch da nichts ändern lassen - da ist dann aber auch OK für mich.

Noch drei Tage! Wer dem ganzen eine Chance geben möchte, der sollte das jetzt tun!

Das Funding war erfolgreich. Ich bin mal gespannt, ob sie das mit der Geno wirklich angehen, dann wäre ich ggf. auch dabei!

Irgendwie verstehe ich dich nicht. Erst kritisierst du das Projekt inhaltlich (Konkurrenz zu lokalen Geschäften, besser selbst machen…), dann taucht das Wort Genossenschaft auf und du findest es auf einmal gut? Inhaltlich hat sich am Projekt doch nichts geändert.

Gemeinsam bio geht den nächsten Schritt: https://www.startnext.com/mehrweg-statt-einweg

Das ist glaube ich in erster Linie eine Gefühls-Sache (Geno fühlt sich besser an)
( @alexhell1 hat mich an andere Stelle ja auch gefragt, was ich denn bei FM jetzt konkret mitbestimmen kann, weil es eine Geno ist -> ja, nicht so viel, ist schon so. )

Das Gefühl ist ungefähr:
wenn ich “nur” Kunde bin, mache ich (eventuell) andere reich (nicht schlimm, wenn das nette Menschen sind) und kann nicht mitbestimmen (bzw. meine Mitbestimmung ist auf das Wohlwollen der Eigentümer angewiesen);
wenn ich Miteigentümer sein kann, kann ich auch selbst mit-profitieren (und trage natürlich auch das Risiko mit) und mit-bestimmen (wie gesagt: zumindest gefühlt!)