Hallo,
zu Vorkasse allgemein:
Bei sowieso schon niedrigen Margen heutzutage auch noch bei hochpreisigen Artikel nen Zahlungsausfall riskieren - sorry, ohne mich. Kenne genug Kollegen, die haben ganze Ordner voll unbezahlter Rechnungen. Allein schon das ganze Gezeter von Verwaltungsaufwand für das Kontrollieren der Zahlungseingänge, Mahnwesen, Anwalt, Gericht etc. pp., was im Endeffekt nur die Preise für alle erhöht, tu ich mir nicht an, weder online noch offline. Da kann ich meine Zeit sinnvoller nutzen. Lange Zahlungsziele und ähnliches sind meiner Meinung nach sowieso einfach nur Käse. Zug um Zug ist und bleibt das fairste, einfachste und auch für beide Seiten billigste.
Im Online-Zeitalter wird Vorkasse mittlerweile fast klaglos angenommen. Vor 20 Jahren hätten die Leute einem den Vogel gezeigt. Damals galt erst Ware, dann Geld.
Auch wenn der Kunde Vorkasse akzeptiert, wünschen tut ers sich immer noch wie früher: Studien zeigen, dass viele Kunden lieber auf Rechnung zahlen würden, anstatt Vorkasse, Paypal etc. Für den ein oder anderen Verkäufer wäre da eine Versicherung gegen Zahlungsausfall vielleicht noch eine Möglichkeit, müsste aber wegen ein paar wenigen Nichtzahlern wiedermal für alle auf die Preise draufgeschlagen werden. Und bei den Preisen sind die Kunden nunmal empfindlich. Selbiges gilt für kostenpflichtige Bonitäts-Checks, die man als Verkäufer mit den wenigen Kundendaten die man erhält sowieso nicht machen kann. Ich persönlich halte von den beiden vorgenannten Möglichkeiten rein gar nichts, obwohl viele “große” Onliner das in ihren eigenen Shops sehr wohl nutzen, auch wenn man es als Kunde nicht so direkt merkt. Bisher haben bei mir auch die meisten problemlos und sogar sehr schnell per Überweisung bezahlt und nicht über Paypal. Bei ebay war/ist das eher umgekehrt.
zu Paypal:
Paypal macht weder bei niedrigen noch bei besonders hohen Beträgen wirklich Sinn.
Bei letzterem nicht weil, je nach Konditionen, relativ hohe Gebühren zusammenkommen, die einkalkuliert werden müssen und die der Überweisungszahler unfairerweise genauso berappen muss wie der Paypalzahler. Ich würde lieber günstigere Preise machen anstatt der ebay-Tochter Geld in den Rachen zu schmeißen. Selbiges gilt für jede Form von Kreditkartenzahlungen. Im Endeffekt verteuert es nur die Produkte und hat kaum einen ernsthaften Nutzen für die Kunden. Paypal-Gebühren dem Käufer anlasten wäre wiederum auch schwierig. Daher würde ich z.B. ein Fairnopoly-eigenes Zahlungsystem begrüßen oder vlt irgendeine Art von Trust-Konzept, das für mehr Sicherheit sorgt. Und mal ganz davon ab: der sogenannte Paypal “VERkäuferschutz” (ja den gibt es) ist mal grad fürn Popo, wenn da ne Zahlung ausfällt oder aus irgendwelchen Gründen widerrufen wird, kann man ganz schön rotieren, um an seine Knete zu kommen. Da kann man auch gleich Zahlung per Bankeinzug oder Rechnung anbieten, ist genauso “sicher”.
zu Bewertungen:
Leider gibt nur ein kleiner Anteil der Kunden eine Bewertung ab. Gerade bei Fairnopoly ist das aus den bereits durch die Vorredner genannten Gründen mehr als schade. Eine Aufforderung zur Bewertung per E-Mail kann aber schon als Werbemail ausgelegt und daher wettbewerbsrechtlich abgemahnt werden. Es sei denn der Käufer hat in entsprechende “Newsletter”-Bedingungen eingestimmt. Da gibts wohl nur die Möglichkeit einen Zettel ins Paket zu legen. Daher die Frage: Könnte Fairnopoly eine Art automatisierte Bewertungserinnerung an die Kunden verschicken? Wäre das laut Fairnopoly AGB/Datenschutz möglich? Andere Plattformen machen das auch. Ich als Händler selbst darfs ja nicht ohne Weiteres.
Und übrigens: Man kann auch deutlich mehr als nur eine Bewertung faken, faken lassen oder sogar ganz bequem: einfach kaufen! Daher sind Bewertungen nur ein kleines Pixel im Gesamtbild und leider nicht das Maß aller Dinge. Es ist schon krass, was für Energien “profesionelle” Shops in entsprechende Optimierungen stecken, um sich oder ihre Produkte mit Lob zu bereichern. Unter dem Aspekt bin ich eigentlich froh nur einen semiprofessionellen Mini- u. Hobbyshop zu betreiben.