Wieviel Händlerumsatz braucht der Marktplatz ?

Apropro Marktplatz. Ein solcher braucht ja Umsatz und zwar jede Menge.

Was würde denn jeder hier sagen, wieviel muß/müsste/sollte es sein ?

Ich mach mal den Anfang und leg mal 500.000 (fünfhunderttausend) Euro Händlerumsatz PRO MONAT vor.

Nur um mal ne Hausnummer zu nennen, da auf der Transparenzseite keine Kosten genannten werden.

@Eifel-Meikel

Berechtigt, wie ich finde und sogar ein eigenes Thema wert. Das ist klassische Betriebswirtschaft, Kernaufgabe der Geschäftsführung.

Wie war dein Rechenweg?
FM-Kosten = Anzahl gewerblicher Händler x (Monatlicher Umsatz x Provisionssatz)?

Da sind variablen drin, an denen man stellen kann, bis es passt. So glaube ich schon, dass wir weitaus mehr Händler gewinnen und deren Umsätze signifikant steigern könnten. Bei einer gewissen Marktstellung muss auch bei den Provisionssätzen nicht das letzte Wort gesprochen sein, sofern wir eine Erhöhung dieser z.B. durch andere Mehrwerte rechtfertigen können. Dazu hatte ich in der AG Produktvielfalt mal ein Thema.

Einig sind wir uns alle in dem Punkt, dass der bisherige Umsat nicht reicht - schon gar nicht, wenn man das Buchgeschäft wieder ausklammern würde.

Dann stelle ich auch mal hier die Frage:

In welchen Dimensionen seht ihr alle den Umsatz, den Fairmondo bzw. die Händler überhaupt erstmal jeden Monat erbringen müssen, damit FM mit den 3-6% Provision kostendeckend agieren kann.

Im Transparenzseiten-Thread habe ich ja mal den Monatsumsatz der Händler in Höhe von 500.000 Euro in den Raum geworfen.

Oder wie sind derzeit die Vorstellungen, wie lange noch FM mittels “privater Darlehen” jeweils über den Tag gerettet werden soll ?

Lohnt es sich da überhaupt noch, über irgendwelche Themen zu diskutieren ?

Hier wird zwar viel geschrieben, aber ich habe bis jetzt noch keinen einzigen Beitrag gesehen, der KONKRET eine Zukunft für FM aufzeigt und der JA 2016 wird da auch nichts besseres zeigen.

Zumindest kann man dann wenigstens den Umsatzbedarf abschätzen. Wenn schon übers Jahr keiner über die bösen Kosten reden möchte.

[Als Moderator]

Ich hab hier ein neues Thema aufgemacht und Beiträge aus zwei anderen Themen hierher verlegt.
(Falls was nicht passt: PN).

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Nettes Rechenbeispiel, hier kommt meins:

Wenn ich mir die 2014er Zahlen anschaue und ein wenig interpoliere, dann dürften für einen regulären Betrieb von FM ca. 250.000 EUR Kosten p.a. anfallen (halb so viel Beschäftigte, wie 2014; keine Mietkosten etc.)

Damit wären demnach mind.

(250.000 EUR / 0,07 (Provision) * 1,19 (USt.) / 12 (Monate))

355.000 EUR Umsatz pro Monat notwendig.

Da zwischen 2014 und heute erhebliche Fremdmittel aufgenommen wurden, erhöht sich der Zinsaufwand und da man fairerweise ein Darlehen auch zurückzahlen sollte, sollte auch eine Tilgung mit eingeplant werden. Aber selbst damit kommt man nicht auf 400.000 EUR.

Das sind alles grobe Schätzungen, aber macht die Größenordnung klar und zeigt, wie unrealistisch das Projekt ist. Selbst wenn man die Lohnkosten rausrechnet (ca. 65.000 EUR), hat FM immer noch einen Bedarf an 185.000 EUR, mit weiteren Einsparungen evt. 150.000 EUR. Bei diesem Notbetrieb wäre immer noch ein Umsatz von ca. 200.000 EUR pro Monat notwendig.

Nur das sich die Beteilgten mal das vor Augen halten, im Moment haben wir insgesamt ca. 15.000 EUR Umsatz (hochgrechnet), das sind weniger als 7,50 % von dem, was wir bräuchten. Weniger als 7,50 % des Notbetriebsmodus!

Wenn wir hochrechnen würden, dass FM dieses Jahr einen Umsatz von 180.000 EUR macht (was schon eine positive Schätzung ist), dann gäbe es ein Umsatzplus von ca. 40.000 EUR zum Vorjahr. Würden wir des weiteren unterstellen, dass FM trotz fehlender Weiterentwicklung etc. dennoch in der selben Geschwindigkeit wachsen würde (das wären sagenhafte 28,5%) dann würden wir in evtl. 11 Jahren (2027) kein neuen Kredite mehr brauchen würden. Wohlgemerkt, ich habe die Zinsen, die seit 2014 bis 2027 anfallen würden außen vor gelassen.

Ihr geht dabei davon aus, dass es bei der derzeiten Anzahl an Händlern und Produkten bleibt. Diese Variable ist jedoch genau die, dies doch zu ändern gilt, da die Kosten ja bereits runtergefahren wurden.

Mich führt das zu einer Frage zurück, die ich (sicher auch andere) vor Monaten gestellt haben. Wie kommen wir weiter, mit dem was wir haben. Damit das keine philosophische Frage bleibt, sollte es ja die AG Sternprodukte geben… die konnte ich jedoch nicht bei der Stange halten.

Auch heute kann man mit dem Marktplatz Geld verdienen.

Händler und Artikel = Umsatz.

Wieviele tägliche Transaktionen (pro Händler) seht ihr bezogen auf diese Parameter ?

Wovon die Hälfte dann diese sogenannten “Mieteinnahmen” wären ?

Aus Vereinfachungsgründen habe ich die reinen Mietein- und ausgaben rausgestrichen. Tendenziell gibt es da m.M. nach noch versteckte Kosten (z.B. Internet, Telefon, Heizung, kalk. Kosten, Buchhaltung), d.h. bei genaueren Zahlen würde das Unternehmen wahrscheinlich schlechter dastehen, aber diesen Bereich kann man angesichts der anderen Probleme wohl vernachlässigen. Aber dennoch, die Miete sind in den 180.000 EUR erst einmal nicht drin.

Nein, ich habe eine Umsatzsteigerung von rund 30% per anno unterstellt und dabei vereinfacht die Buchumsätze verdoppelt (weil man ja daran mehr Deckungsbeitrag hat). Mit genaueren Zahlen dürfte es deutlich pessimistischer aussehen, aber ich will nicht wieder unberechtigt für “Schlechtreden” gescheltet werden.

Schau dir bitte das Fairphone an, wir bräuchten mind. jeden 2ten Monat ein ähnliches Produkt (welches dann aber auch die 7% bezahlt) und müssten es quasi exclusive auf der Plattform anbieten. Aus welchem Grund würde ein Hersteller sich das antun? Bei einem Produkt, welches aktiv Kunden auf die Plattform von FM hievt, tut es auch ein eigener Onlineshop des Händlers, dann spart der Händler sich die 4-7% und hat eine stärkere Kundenbindung, oder er geht zu einer anderen Plattform, welche deutlich mehr Reichweite für die 7% bietet.

Denkst Du ernsthaft, dass man mit Sternprodukten eine Umsatzsteigerung des 15fachen hinbekommt?

Wahrscheinlich gar nicht!

Was haben “wir” denn aktuell ?

Gibt es mittlerweile bei einem Verkauf eine Abwicklungs-CSV für den Händler ?

Oder wird dem Händler immer noch zugemutet, 50 Bestellungen am Tag manuell in seine Warenwirtschaft einzutippen ?

hood z.B. ist 2014/2015 mit 39 Mio. Euro brutto (inkl. MwSt.) Marktplatzumsätze profitabel gewesen. @alexhell1 Schätzung liegt m.E. vlt doch etwas zu hoch. Auch mit 5 Mille p.a. sollte der Marktplatz profitabel betrieben werden können, wobei Marktplatzumsätze rein gar nichts aussagen, wie @Ph.Wolter schon erwähnte, und noch viele andere Faktoren dazu beitragen ob am Schluss nun ein + oder - herauskommt.

Wieso denkst Du sind sie zu hoch?

Ja, ich habe auch geschrieben, dass ich von 4.260.000 EUR p.A. ausgehe, das ist weniger als 5 Mio.

Umsätze alleine nicht, aber in Relation schon. Wir haben die Kosten von 2014 und die Marge. Und da Umsatz = Gewinn/Verlust + Kosten sind, kann man durchaus vom Umsatz Rückschlüsse ziehen.

Weil es so klingt, als wäre das das absolute Minimum und dauerhaft nicht tragbar.

an kosten und marge lässt sich schrauben. dass 2014 da wirklich aussagekräftig ist, bezweifle ich.es scheint auch bei fairmondo eine zeit gegeben zu haben, bei der man möglichwerweise suboptimal gewirtschaftet hat.

aber gehen wir einfach mal davon aus, dass ca. 5 Millionen marktplatzumsatz benötigt werden um dauerhaft die Genossenschaft erfolgreich betreiben zu können. In Relation zu den jetztigen Umsätzen klingt das dann eher unrealistisch. Aber anders betrachtet: Der Online-Handel B2C hat insgesamt über 40 Milliarden p.a. Umsatz und wächst weiter. Dann wären die 5 Millionen Peanuts und als Ziel nicht zu hoch gegriffen.

@all

Hier ist die Rede von 5 Millionen Marktplatzumsatz Das ist kein utopischer Wert. 5 Millionen kann ein einzelner kleiner Händler erreichen. Das sind keine Zahlen eines großen internationalen Players. Man darf natürlich nicht in Anzahl zu verkaufender Packungen Faitrade-Kaffee zu 3,49 das Stück rechnen, sondern eher mal an TV, PC und Handy denken. Alleine der Effekt des Fairphones, was sicher keine hohen Stückzahlen erreicht, hat ja schon eine realtiv große Wirkung für Fairmondo gehabt.

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Keine Miete, keine Tilgung, ohne Zinsen für Darlehen seit 2014, Hälfte der Lohnkosten von 2014. Wo denkst Du kann man nennenswert (> 50.000 EUR p.a.) etwas einsparen. Ich habe mir die Kosten damals genauer angeschaut. Lohn und Miete war m.E. etwas “bloated” und auch externe Dienstleister, aber letztere waren “nur” mit 32.000 EUR vertreten und einige andere Invests fehlten. Es ist schön, wenn man jetzt sparsamer agiert, aber das kann das Ruder nicht rumreißen.

Das stimmt. 5 Mio. sind nicht viel.

Aber wie Du schon selbst festgestellt hast, klingt das in Relation zu den Umsätzen der letzten Jahre unrealistisch. Das liegt m.E. daran, dass ein vernünftiges Geschäftsmodell fehlt. In dem Segment, in dem FM unterwegs ist, ist der Markt gesättigt, man muss andere Mitbewerber verdrängen. Daher braucht FM eine Nische, die 5 Mio hergibt. FM muss am Ende etwas besser machen, als alle anderen. Solange das nicht gefunden ist, bleiben auch die Umsätze in der Größenordnung aus.

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Einen CSV Export von bestelldaten hat Fairmondo jetzt tatsächlich.

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