Da ist dann der Ideenreichtum der Unternehmer gefragt, auch für “Scheiß”-jobs gutes Personal zu finden. Da dann ja hoffentlich niemand mehr gezwungen werden kann, ein solchen Job zu machen, müssen halt die Anreize (Geld, Arbeitszeit u.a. Beschäftigungskonditionen) für einen solchen Job wesentlich verbessert werden.
definiere fies. ist vermutlich eine sehr subjektive sache.
meine meinung: es gibt kaum einen job, für den sich nicht jemand finden würde, wenn die rahmenbedingungen stimmen.
wenn ich das nochmal finde, poste ich es hier. ist schon länger her, dass ich das gelesen habe und weiß nur noch, dass der finanzierbarkeit aber die aktuellen rentner im wege stehen, weil man deren rente ja nicht einfach durch ein bge ersetzen könnte. wenn man nur nochg “bge-rentner” hätte wäre es finanzierbar ohne mehrausgaben. ich meine das durchgerechnete modell wäre das von werner oder zumindest dem sehr ähnlich.
Jobs, die körperlich sehr fordernd sind, bei denen man dem Wetter ausgesetzt ist und die
wenig ideell motivierend (das ist freilich sehr subjektiv) sind. Z.B. Straßenbau, Gleisbau, Forstwirtschaft, Müllabfuhr …
Wie würde der Übergang sein?
Was macht Jemand, wenn er ab Tag X vielleicht ein ähnliches Geld bekommt, und nicht mehr arbeiten muss? Wenn er seine Arbeit bisher gehasst hat.
Gibt es dazu Studien?
In Den Mincome Gemeinden und Großstädten sowie in den Experimenten in den USA gab es nur in Subgruppen wie jungen Müttern und Schülern Veränderungen bei Beschäftigung und Stundenanzahl. Nicht Jobspezifisch. Siehe: Forget: the town with no poverty oder die Präsentation in meinem Beitrag oben. Zumindest in den gewählten NIT Versuchen.
Ansonsten natürlich reine Spekulation, bis wir ein oder mehrere Modelle in größerem Rahmen ausprobieren…
Studien kenn ich keine. Wenn ich Dir trotzdem mit meinem Menschenverstand antworten darf, mein Tipp: Die Person macht erstmal Pause. Und nach ein paar Monaten, evtl. ein paar (wenigen) Jahren wird’s langweilig und die Person sucht sich eine Beschäftigung, die der Gesellschaft einen Mehrwert bringt. Geld zum Leben hat die Person ja. Möchte die Person mehr Geld haben (weil Luxus halt sein soll), dann findet sie auch was, was auch Geld bringt. Klingt einfach? Ich glaube, für die allermeisten Menschen ist das tatsächlich auch mal so.
Ich denke, Du schließt von Dir auf andere.
Wir haben doch mittlerweile schon ganze Regionen, die schon in der 2ten oder 3ten Generation durchsubventioniert werden. Eigenverantwortung und Beschäftigung ist dort weniger bekannt. Wenn man mehr Luxus haben will, wird sich darüber beschwert, dass die staatliche Stütze nicht reicht usw.
Update: Finnland wird ab 2017 das BGE testen!
Wobei es nur 2000 zu fällig ausgewählte Personen kriegen, und 560€/Monat sind eigentlich viel zu wenig, um davon alle Grundbedürfnisse decken zu können imho… Aber ist bestimmt trotzdem interessant zu verfolgen, wie das läuft.
Laut dem Artikel will die Schweiz ebenfalls im nächsten Jahr regional begrenzte Tests in Richtung BGE durch führen:
wenn es zu wenig ist um voll und ganz davon zu leben, dann ist es nach meiner auffassung kein richtiges BGE.
Die Ergebnisse der Tests dürften bestimmt interessant sein.
Besonders in Finnland, wo meines Wissens die Lebenshaltungskosten (und meist auch die Einkommen) deutlich höher sind als hierzulande.
Immerhin bekommt das Thema bzw. die Idee (so sie denn nicht verwässert wird auf dem Weg) durch solche Piloten (hoffentlich) mehr Akzeptanz.
Wie finanziert man ein BGE oder ein Aktives Grundeinkommen und das sogar ganz ohne Steuern.
Wenn es interessiert der kann bei GRADIDO Natürliche Ökonomie des Lebens das Online-Buch kostenlos herunterladen.
Was Neues zum Thema: die neue Partei Bündnis Grundeinkommen will mit genau dem einen Thema (Einführung eine BGE in Deuschland) nächstes Jahr bei der Bundestagswahl antreten.
Wenn manche BGE bekommen und manche nicht, urteilt irgendjemand darüber wem es zusteht und wem nicht und diese Anmaßung kann sich realistisch eigentlich keiner Erlauben.
Das BGE ist ja nicht nur Geld, sondern auch Symbol. Unabhängig ob das vom Ausgeber des Geldes so gesehen wird, kann es vom Empfänger durchaus so interpretiert werden.
Man versagt einem Menschen, dessen Würde, Seele (bitte hier nicht direkt mit Glauben in Verbindung bringen und eine Diskussion lostreten) und verdienter Respekt unabhängig von seinem Geld ist, ein Zeichen der Solidarität.
Möglicherweise ist ein verzogener Schnösel der Superreichen ein guter Kerl, hat aber mangelnde Sozialkompetenz und nur oberflächlich Selbstbewusstsein. Will endlich mal dazugehören und mal für einen Moment sein wie alle anderen.
Wird ihm ein Zeichen der Solidarität, das allen anderen “normalen” zugute kommt verwert, kann dieses Moment bei ihm langfristig zu einer noch negativeren Entwicklung beitragen.
Natürlich ist ein Inflation - ohne Regularieren - betriebswirtschaftlich eine ganz naheliegende Folge.
Aber das BGE wäre ein neues Gesetz. Man muss im Zuge dieses Gesetzes Prüfen ob eine Eindämmung der Inflation möglich ist, indem Gesetze eine Teuerung die unmittelbar auf das BGE zurückzuführen ist, möglich ist.
Das würde aber so viel Bürokratie, blinde Ecken im Gesetzestext, Strafverfolgung usw. mit sich ziehen, dass ich nicht glaube, dass das ohne einen gesellschaftlichen, moralischen Wandel PLUS BILDUNG was bringt.
Womit wir irgendwie wieder beim Anfang wären.
BGE heisst bedingungsloses Grundeinkommen und wenn dies in Deutschland eingeführt würde, sollte es m.E. auch für jeden deutschen Staatsbürger bedingungslos zu haben sein. Egal wer jemand ist, also für jetzige Hartz-IV-Empfänger genauso wie für jetzige Milliardäre und deren Kinder. Sonst können wir das Wort “bedingungslos” auch streichen.
M.E. ist dies aug kein Inflationtreiber, wobei eine Überprüfung der BGE-Summe in regelmäßigen Abständen sinnvoll ist.
Es wird auch keine Bürokratie aufgebaut, sondern eher abgebaut, weil andere Sozialleistungen, wie Arbeitslosengeld, Kindergeld, Wohngeld etc. abgeschafft werden können, da wir ja jetzt das BGE hätten.
M.E. müsste es etwas mehr staatliche Sozialangebote/-kontrollen geben, wenn beispoielsweise jemand ständig sein BGE zum Monatmitte “versoffen” hat, dann braucht dieser Mensch gewissen staatliche Unterstützungleistungen.
Okay und Bildung ist unabhägig davon immer ein sehr wichtiges Thema!
Wenn ich anstelle wie jetzt nur an Bedürftige an Alle Geld iH. des Mindestsatzes auszahle, dann bringe ich automatisch mehr Geld auf den Markt, wodurch einfach Inflation entsteht.
Diese Inflation wird evtl. gedämpft, weil Menschen dieses Geld nehmen anstelle arbeiten zu gehen, aber das wird von den Verfechtern des BGE ja verneint.
Gesetze bringen da leider auch herzlich wenig.
Also derjenige, der besonders fahrlässig damit umgeht, bekommt mehr und derjenige, der haushält oder sich für seinen Mehraufwand eine zusätzliche Erwerbsquelle sucht, wird benachteiligt.
Das wäre der falsche Anreiz. Wenn jemand damit nicht klar kommt, dann sollte er sich einen Betreuer suchen/bekommen.
Mit Unterstüzungsleistungen sind keine monetären Leistungen gemeint, sondern soziale Beratung, etc. - nicht, wer´s versauft bekommt mehr “Geld” dazu- das wäre dann wirklich falsch!.
Ach so. Diese sollte es unabhängig vom BGE geben. Das Problem besteht ja auch jetzt schon.
Ja, gibt´s schon, geht wahrscheinlich auch nicht durch das BGE von alleine weg. Deswegen mehr Sozialarbeit.
Information:
Der Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland, Georg Schürmann, ist Befürworter des BGE.
Bietet nichts Neues, zeigt aber kurz und knapp wie er darüber denkt.
Finnland macht’s!
Hier die Seite des finnischen Projektes auf Englisch:
http://www.kela.fi/web/en/basic-income-experiment-2017-2018
Und hier die Kurzzusammenfassung bei Utopia auf Deutsch: